DIE EXPERTEN SIND GEFRAGT: WIE DIE ANPASSUNG VON WIDEX-SYSTEMEN DIE KLINISCHE ERFAHRUNG IN DER HÖRAKUSTIK VERBESSERT
Dana Helmink, Au.D. & Jodi Sasaki-Miraglia, Au.D.
Die Hörgeräteindustrie ist in vielerlei Hinsicht ziemlich undifferenziert, denn viele Produkte ähneln sich bzw. bieten vergleichbare Funktionen und Vorteile. Wobei auch Hersteller sich in ihrer Arbeitsweise ähneln. Jedoch hebt sich Widex in diesem Markt mit seinem einzigartigen Ansatz der Signalverarbeitung, der die Klangqualität optimiert, von der Masse ab. So ergibt sich eine Reihe an Vorteilen, darunter eine robustere neuronale Repräsentation (Slugocki et al., 2020), bessere räumliche Wahrnehmung (Korhonen et al., 2022) und höhere Zufriedenheit in Lärmsituationen (Balling et al., 2021a, 2021b).
All diese Vorteile betreffen zwar Hörsystemtragende, dennoch ergeben sich auch wichtige Vorteile für Hörsystemanpassende in der täglichen Praxis mit positivem Effekt auf die Effizienz, ein Geschäft zu führen. Diese Vorteile wurden in einer Umfrage unter 246 AudiologInnen und HörakustikerInnen untersucht. Während die Umfrage erwartungsgemäß viele Ähnlichkeiten zwischen den großen Hörgerätemarken ergab, zeigte sie auch, dass Widex sich bei mehreren Parametern in Bezug auf die klinische Erfahrung und den Erfolg bei der Versorgung mit Hörgeräten hervorhebt.
Design der Umfrage
Die Umfrage wurde von dem unabhängigen Forschungsunternehmen Heart+Mind Strategies entwickelt, um
die Wahrnehmung der sechs wichtigsten Hörgerätemarken des US-Marktes zu untersuchen. Die Untersuchung
umfasste über alle Marken hinweg Fragen zum Kaufverhalten, zum Zeitaufwand und zu ausgewählten Produkteigenschaften.
Darüber hinaus wurden einige zusätzliche Fragen zu spezifischen Widex-Features gestellt,
für die die Wahrnehmung durch Hörsystemanpassende besonders wichtig ist.
Teilnehmende
Die 246 TeilnehmerInnen waren alle AudiologInnen oder zugelassene HörakustikerInnen; wir bezeichnen diese
beiden Kategorien im Folgenden gemeinsam als HörakustikerInnen. Sie alle geben Hörgeräte in unabhängigen
Hörzentren der USA ab: 100 von ihnen waren Inhabende ihres eigenen Hörzentrums, 146 der Teilnehmenden
waren angestellt. Die Rekrutierung wurde auf Personen mit mindestens zwei Jahren Berufserfahrung eingeschränkt.
Im Durchschnitt lag die Berufserfahrung über alle Teilnehmenden hinweg bei 16 Jahren. Alle beteiligten HörakustikerInnen haben mehr als eine Hörgerätemarke im Portfolio. Bei 148 Teilnehmenden war Widex eine der
Marken aus deren Portfolio, während die Anzahl der HörakustikerInnen, die die anderen fünf Marken bedienten,
zwischen 156 und 196 lag. Die Analysen aus diesem Artikel setzen sich aus den Bewertungen jener HörakustikerInnen
zusammen, die auch diese Marke anpassen.
Vorgehen
Die TeilnehmerInnen wurden von Charter Oak Research per Telefon und E-Mail rekrutiert. Es wurden sowohl Online- als
auch Telefon-Optionen zur Beantwortung des Fragebogens angeboten. Die Umfrage dauerte etwa 20 Minuten
und wurde im Februar 2023 durchgeführt.
Lösungen für ein erfolgreiches Fachgeschäft
In der Umfrage wurden mehrere Fragen untersucht, die für den Aufbau eines starken Hörakustik-Fachgeschäfts
wichtig sind, wobei der Schwerpunkt auf zwei Schlüsselfragen lag: (1) der Rücklaufquote und (2) der Anzahl der
Nachanpassungen. Wenn beide niedrig sind, stärkt die jeweilige Marke die Effizienz der HörakustikerInnen, was
wiederum ermöglicht, ein erfolgreiches Fachgeschäft zu führen und mehr Menschen mit erfolgreich angepassten
Hörsystemen zu unterstützen.
Was die Rücklaufquoten betrifft, so wurden diese in der Umfrage auf zwei unterschiedliche Arten adressiert. Zunächst
und speziell für Erstanwendende war die Frage, zu welchem Anteil sie Hörsysteme testeten und diese nicht
behielten. Hier ist die Ablehnungsquote von Widex bei Erstanpassungen mit 21 % niedriger als bei allen anderen
Marken, die zwischen 23 % und 26 % liegen (Abb. 1). Obwohl dies relativ geringe Unterschiede sind, dürfte sich der
Widex-Vorteil dennoch bemerkbar machen, da eine Erstanpassung zeitaufwendig ist. Zeit, die sowohl Vertretende
des Gesundheitswesens als auch potenzielle KundInnen investieren müssen, selbst wenn es nicht zu einem Kauf
führt. Das bedeutet, dass selbst ein kleiner Vorteil bei der Ablehnungsquote dazu beitragen kann, die Kosten für die
„Gewinnung“ neuer, treuer Kunden für das Fachgeschäft zu reduzieren.